Moni und Roli Langzeit-Reisen

Melbourne bis Brisbane

Zurück in Melbourne auf dem Big4-Campingplatz Coburg

Klicken vergrössert das BildJetzt heisst es: Auto verkaufen. Dazu gehören zuerst der komplette Service und die Reinigung. Das dauert eine ganze Woche, und erstmals seit sieben Monaten sind wir für eine längere Zeit in einem Cabin eingemietet. Schon etwas komisch!
Während das Auto in der Werkstatt und beim Cleaner auf Vordermann gebracht wird, gehen wir in die Stadt. Als erstes wollen wir mein verspätetes Geburigeschenk abholen. Moni hat es extra für mich aus Übersee einfliegen lassen. Ist das nicht lieb? Wir suchen also zuerst Melbournes GPO auf und holen das Paket ab. Und? Was ist es? Eine Stirnlampe, das wahrscheinlich praktischste Zubehörteil der Welt für Camper. Ein Exemplar davon haben wir ja schon von Anfang an mitgenommen. Mit der Meinung, eines reiche vollständig aus, machten wir uns schon sehr bald auf die Suche nach einem Zweiten. Natürlich haben wir auch eines gefunden und als sparsame Reisende das billigste gekauft. Der Ärger über das ständige Flackern der LEDs war im Preis nicht inbegriffen. Für Techniker: der Wackelkontakt war selbst mit dem Buschlötkolben nicht zu beheben weil einzelne LEDs selbst flackerten. Ja, es gibt flackernde LEDs! Aber jetzt habe ich eine schöne, neue Stirnlampe. Die Petzl-Lampe gibt es zwar auch hier, aber zu einem horrenden Preis. Moni hat über ihre Eltern die Lampe kaufen lassen und das ist tatsächlich billiger als hier eine zu kaufen. Margrit und Heinz, lieben Dank für das Organisieren und Schicken.

...ein paar Tage später...
Klicken vergrössert das BildWir können das Auto beim Cleaner abholen. Es sieht brandneu aus und ist jetzt ready für den ersten Interessent. Diese zwei Sätze hören sich ganz easy an, oder? Nur, wie in Australien so üblich, ist die Garage kein Reifenhändler und schon gar kein Ersatzteildealer. Aber die Geschichte ersparen wir euch. Oder wollt ihr wissen, wie wir von Werkstatt zu Werkstatt gefahren sind, die gleichen Reifen zum halben Preis und eine neue Lampe zu einem Drittel gefunden oder von der Garage Geld für nicht gelieferte Teile zurückgefordert haben? Für uns war es einfach Business as usual.
Die Inserate sind geschaltet und last but not least attachen wir unseren Flyer in einem Dutzend Backpacker und Internetlounges ans Blackboard. (So viele englische Wörter in einem Satz, das ist schön, gell Sascha.) Wir warten gespannt auf einen Anruf.
Nachdem wir das Cabin mit einer "normalen" Site (rasenbewachsene Zelt-Parzelle um es deutsch auszudrücken) wieder getauscht haben und im Freien wohnen, fühlen wir uns wohler, können an der frischen Luft sitzen und im Schatten unsern Tisch aufstellen. Wir freuen uns, wieder mehr Kontakt zu den Nachbarn zu haben.
Klicken vergrössert das Bild Plötzlich haben wir etwas zu tun, ein Interessent hat sich per Email gemeldet. Das sofort voll ausgefüllte Tagesprogramm sieht z.B. so aus: Aufstehen, Frühstücken, Telefonkarte besorgen, zwei Telefonate erledigen, miteinander weitere Lage besprechen, ein Email schreiben, Znacht einkaufen, kochen, Essen und es ist 8 Uhr, abends!
Klicken vergrössert das Bild Der Tag findet deswegen noch kein Ende. Claude lädt uns mit seiner Frau Marianne zu einer gemütlichen Plauderrunde in ihrem Womo ein. Sie bereisen Australien und halten Ausschau für ein Stückchen Land um sich niederzulassen. Es ist bereits 1 Uhr nachts als wir den zweien Gute Nacht sagen. Man hat sich immer so viel zu erzählen. Die Interessenten für unseren Landcruiser haben sich wieder gemeldet, was gleich noch zwei Telefonate in die Schweiz benötigt. Um 3 Uhr schliessen wir die Augen. Da soll noch einer sagen, wir hätten Zeit für dies oder jenes. Aber wir geniessen es, vor allem die neuen Bekanntschaften.

Klicken vergrössert das Bild Die Formel 1 gastiert dieses Wochenende in Melbourne. Am Donnerstag darf man sich gratis im Albert Park bewegen und das Renngeschehen mitverfolgen. Diese Chance lassen wir uns nicht entgehen. Leider fahren heute nur Holden (=Opel), Ford und Porsche. Für eine Tribünenkarte am Rennsonntag müssten wir mindestens 400 Dollar pro Person bezahlen. Das ist es uns nicht wert und wir verfolgen das Rennen am TV. Ausserdem wollen wir die Zeit für anderes nutzen...

Klicken vergrössert das Bild Jürg und Sybille treffen auf dem Platz ein. Endlich lernen wir die beiden kennen. Endlich, weil wir sie schon gerne im September letzten Jahres kennen gelernt hätten. Da stand nämlich ihr Landcruiser mit der CH-Flagge auf dem Parkplatz des "Warradjan Aboriginal Cultural Centre" im Kakadu NP. Wir hatten uns nur um Minuten verpasst. Seither haben wir mehr als nur die Emailadresse der beiden ausfindig gemacht: Jürg und Sibylle haben sich im gleichen Jahr kennen gelernt, wie wir. Die beiden fahren den gleichen Landcruiser im gleichen Land zur gleichen Zeit. Die beiden wären am gleichen Tag von Melbourne weitergeflogen. Beide Paare haben den Flug verschoben. Und zu guter Letzt: Sibylle und Jürg haben am genau gleichen Tag geheiratet wie wir: Am 24. August 2002. Chapeau! Ein richtiges Zwillingspaar. Dazu gehört natürlich ein - wie soll es anders sein - Plauderabend.
Klicken vergrössert das Bild Weil die zwei in der Zwischenzeit Neuseeland bereist haben und wir Südaustralien, können wir Infos aus erster Hand austauschen.
Klicken vergrössert das Bild An einem anderen Tag besuchen uns Franziska und Denis. Sie kommen direkt aus der kalten Schweiz und werden die nächsten 10 Monate in Australien die Wärme suchen. Zum Kaffee bringen die zwei eine importierte Toblerone mit. Natürlich nasche ich von dieser. Wow! So eine gute Schokolade habe ich seit 7 Monaten nicht mehr gegessen. Moni mag leider keine Schokolade. Sie weiss gar nicht was ihr entgeht!
Der Handel mit dem Autoverkauf ist jetzt perfekt. Mit dem Käufer haben wir uns geeinigt, das Auto in Brisbane in ein Langzeitparking zu stellen. Jetzt können wir den letzten Teil der Ostküste doch noch bereisen und überraschend den Kreis ganz schliessen. Unsere Freunde in Maroochydore werden wir auch nochmals sehen können. Aber alles schön der Reihe nach...

On the road again

Klicken vergrössert das Bild Nach 16 Tagen Sesshaftigkeit in Melbourne können wir unserem Hobby, Reisen, in Australien erneut frönen. Wir fahren Richtung Sydney und nehmen mit Monique und Sascha, die bereits dort residieren, Kontakt auf. Unterwegs stoppen wir, wenn es etwas Schönes zu entdecken gibt, z.B. Blumen. Bereits zwei Tage später sind wir in der Operahouse-Harbour-Bridge-Stadt.

Sydney

Klicken vergrössert das Bild Klicken vergrössert das Bild Klicken vergrössert das Bild Wir quartieren uns auf einem Camp etwas ausserhalb des Zentrums ein und nehmen flugs den Bus in die City. Wir wissen gar nicht so recht wo wir aussteigen sollen und lassen den Instinkt entscheiden. So finden wir uns mitten im Getümmel wieder, ohne Stadtplan. Von Ositos kommt ein SMS, sie seien gerade im Powerhouse-Museum. Im nächsten Backpacker-Hostel fragen wir nach einem Stadtplan und lassen uns den Weg zum Powerhouse erklären. Das ist ja gleich um die Ecke! Das nennen wir Traveller-Glück. Wenige Minuten später treffen wir die beiden.
Klicken vergrössert das Bild Monique hat heute Geburtstag und das feiern wir beim Italiener zwischen Harbour-Bridge und Opernhaus. Die Zwei wohnen bei ihrem Freund Ueli und auch wir werden eingeladen und dürfen unser Auto dort abstellen. Ueli arbeitet hier seit zwei Jahren für eine Schweizer Firma. Am Wochenende gehen Ositos und Ueli campen. Wir zwei dürfen in der Wohnung bleiben und den Komfort geniessen. Herzlichen Dank Ueli!

Klicken vergrössert das Bild Klicken vergrössert das Bild Klicken vergrössert das Bild Am Samstag Abend gehe ich alleine in die City für die üblichen touristischen Fotos. Moni geniesst die Stunden "zuhause" mit lesen und relaxen. Auch wenn es schon jeder abgeknipst hat, mir gefallen die Sehenswürdigkeiten in Sydney. Ich lasse mir viel Zeit und komme erst spät wieder zurück.

Limeburners Creek Nature Reserve

Klicken vergrössert das Bild Klicken vergrössert das Bild Vor zweieinhalb Jahren zitterten wir noch mit dem gemieteten Nissan X-Trail auf der Sandpiste, die immer noch als "unsuitable for 2WD" markiert ist. Jetzt wollen wir es nochmals wissen. Ist der Track wirklich so schlimm? Nein, ist er nicht. Wir müssen weder Luft ablassen noch den 4WD zuschalten. Einmal mehr zeigt sich, was an einem Auto wirklich wichtig ist: Bodenfreiheit.

Klicken vergrössert das Bild Am 14. März 2005 zelebrieren wir im Limeburners Creek NR unter strahlendem Sonnenschein unser allererstes Käse-Fondue in Australien! Mmmmmh. Und als Dessert kommen wir in der Nacht in den Genuss eines glasklaren Sternenhimmels wie vor einigen Monaten im Outback. Wollen wir Australien wirklich in zwei Wochen schon verlassen?

Klicken vergrössert das Bild Man merkt gut, dass wir wieder an der Ostküste sind. Es hat viele Tourenveranstalter die mit Touristen in der Gegend herumkurven. Gestern kam der Surfaris-Bus mit jungen Touristen, die heute Morgen fleissig surfen lernen. Es macht Spass ihnen dabei zuzuschauen und vom Strand aus kluge Tipps zu geben.

Byron Bay

Klicken vergrössert das Bild Sehr touristisch, aber eine wunderschöne Gegend. Wir buchen uns für eine Nacht im Camping direkt am Strand ein, kochen frühzeitig das Nachtessen und nutzen den warmen Abend für einen Spaziergang hoch zum Lighthouse. Oh Schreck, ich habe vergessen uns am östlichsten Punkt Australiens, der sich auf dem Weg befindet, zu fotografieren! Macht nichts, für einmal genügt die Erinnerung. Moni sagt dies immer dann, wenn ich wieder mal keine Grenze kenne um den Auslöser zu betätigen; dann wird es wohl stimmen.

Brisbane

Klicken vergrössert das Bild Klicken vergrössert das Bild Klicken vergrössert das Bild Wer in Brisbane nasse Hosen will, setzt sich zu Tisch. An den Tisch. An anderen Tischen gibt's zum Beispiel volle Bäuche. Vor fast acht Monaten haben wir im Steakhouse des Pineapple Hotels den erfolgreichen Autokauf mit einem Rindsfilet und einem feinen Glas Rotwein zelebriert. Jetzt machen wir nochmals genau das gleiche mit dem Autoverkauf. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Zur Perfektion gelagertes Rindfleisch (Marke siehe www.1824.com.au) auf dem Feuer medium gebraten und mit einer Pfeffersauce serviert. Das ist ein Gaumenschmaus! Ja, Gemüse war auch dabei. Anmerkung von Moni: Und für die, die nicht solche Fleischmaudis sind wie Roli, es gibt auch Fisch, welcher mir sehr gemundet hat.

Maroochydore an der Sunshine Coast

Klicken vergrössert das Bild Beim Start unserer Reise hatten wir Anita und Hanspi, zwei ausgewanderte Schweizer, kennen gelernt. In Melbourne haben wir das Paar ein zweites Mal getroffen und jetzt, beim dritten Mal, dürfen wir sogar in ihrem Haus in Maroochy wohnen. Es bleiben allerdings nur vier Tage, denn Anita und Hanspeter haben einen Flug nach Perth gebucht und wollen dort einen Teil des Bibbulmun-Tracks wandern. Dementsprechend ist es etwas hektisch. Anita baut an ihrer Website (www.ozkaempf.com) herum, die sie als Prüfung noch vor der Abreise fertig stellen muss (sie besucht eine Weiterbildung in diesem Sektor; übrigens wird später ihre Prüfung mit der besten Bewertung plus einer Auszeichnung honoriert! Gratulation!). Mit Hanspeter kann ich über die Fotografie fachsimpeln und lerne wieder etwas mehr dazu. Überhaupt ist der Besuch lehrreich: Wir bekommen von Hanspi unsere allererste Lektion in Tennis. Moni entpuppt sich fast als Naturtalent. Einmal hingeguckt und sie weiss wie das Racket gehalten werden muss, damit der Ball ganz fies in meinem Feld landet. Ich dagegen, habe eher Mühe die richtige Technik zu finden. Die gelben Filzkugeln schiessen etliche Male über den Zaun. Zu meiner Verteidigung: Ich habe fünf Jahre Badminton gespielt und die Umstellung ist ganz schön hart.
Bodysurfing im Meer ist ein anderes Metier an das ich mich heranwage. Ganz schön anstrengend. Die Wellen sind ausnahmsweise recht hoch und umso besser funktioniert es.
Klicken vergrössert das Bild Klicken vergrössert das Bild Nachdem wir die beiden auf den Flughafen begleitet und uns gegenseitig verabschiedet haben, dürfen wir noch die paar Tage bis zu unserem Weiterflug in ihrem Haus bleiben. Wir nutzen die Zeit um Reiseberichte zu schreiben, zu packen, zu waschen, zu glotzen, um endlos im Internet zu surfen (ADSL) und frühmorgens am Strand zu spazieren. An dieser Stelle sagen wir nochmals recht herzlichen Dank für die Herberge Anita und Hanspi. Es hat gut getan, nach Monaten für längere Zeit in einem grossen Bett zu schlafen und den Komfort eines Hauses zu geniessen.
Klicken vergrössert das BildDie Zeit reicht auch noch um der Familie Robert Schmitz in Coolum Beach einen Besuch abzustatten. Er ist der Sohn von Margrit und Matthias Schmitz, von denen wir den Landcruiser abgekauft hatten. Nun steht das Auto wieder an der genau gleichen Stelle, wo wir es zum ersten Mal vorgefunden haben.
Die Tage an der Sunshine Coast sind gezählt und wir stehen morgens um vier auf. Zum letzten Mal starten wir den Landcruiser für die Fahrt ins Lager in Brisbane. Es reicht gerade noch für ein letztes Foto und wir müssen in den Bus steigen, der uns zum Flughafen bringt.

Zum dritten Mal in Melbourne

Wir fliegen zurück nach Melbourne und treffen uns dort mit der Familie Burgener wieder, die wir in Perth kennen gelernt haben (Reisebericht Nr. 13). Leider kann ich das Treffen nicht so geniessen, mich erwischt eine heftige Migräneattacke. Als Alban von seiner neuen D70 (zur "Digital-Kamera des Jahres 2004" gekrönte Spiegelreflex) zu erzählen beginnt, vergisst mein Kopf sein Weh allmählich wieder und will sofort die Kamera sehen.
Der Tag ist minutiös verplant und die Zeit mit Burgeners leider schon um. Wir werden uns wohl erst 2006 in der Schweiz wieder sehen. Liebe Aldalula (Alban, Daniela, Luca, Lara) wir freuen uns!
Das nächste Date steht an. Kate wartet beim Federation Square und es gibt ein freudiges Wiedersehen. Sie und Mark haben wir im letzten Juli in Thailand auf dem Northern Hill Tribe Trek kennen gelernt (Reisebericht Nr. 4). Mark ist heute Morgen leider geschäftlich nach Korea abgeflogen, daher sind wir mit Kate allein. Sie führt uns mit ihrer Ford-Limousine zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir wussten gar nicht mehr, wie bequem und weich gefedert so ein normales Auto sein kann. Bei ihr zuhause plaudern wir über unsere Erlebnisse, Kate und Mark haben in der Zwischenzeit eine mehrmonatige Europatour gemacht. Danach serviert sie uns ein feines Barbecue und später fallen wir müde in das feine weiche Bett. Wir schlafen wie im Himmel. Kate und Mark herzlichen Dank für die Gastfreundschaft. Am nächsten Morgen bringt uns Kate zum Flughafen und wir müssen uns verabschieden, zuerst von Kate, dann von Australien.

Klicken vergrössert das Bild Bye, Bye Australia! Es war eine grandiose Zeit.

Jetzt haben wir wieder das Minimum, was wir benötigen zum Reisen: unsere zwei Rucksäcke gefüllt mit unserem Hab und Gut, die Pässe und die Flugtickets.

Ein neues Land wartet auf uns: Neuseeland. Wir freuen uns wenn ihr liebe Leser, auch in dem Land der "langen weissen Wolke" uns weiterhin begleitet. Bis dann, wenn es zum Ersten Mal heisst: Kia Ora!