Moni und Roli Langzeit-Reisen

Unser Reisemobil in Australien: ein Toyota Landcruiser mit Poptop-Dach

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Wer längere Zeit in Australien unterwegs ist, unabhängig sein will, viel auf Outbackstrassen fährt und sich vor keinen Grenzen sehen will, ist mit einem Toyota Landcruiser bestens bedient. Ausserhalb von Städten sieht man fast nur diese Autos, die Australier scheinen zu wissen warum. Landcruiser sind schlicht und einfach standhafte und geländetaugliche Autos. Auf dem Parkplatz bei den Twinfalls im Kakadu NP, wegen einer Flussdurchfahrt nur mit einem 4WD zu erreichen, haben wir 15 Autos gezählt: 1 Nissan Patrol und 14 Toyota Landcruiser. Die grosse Verbreitung heisst auch, dass man problemlos zu Ersatzteilen kommt und Reparaturen fast überall erledigt werden können. Bei anderen Marken heisst es dann schnell einmal, ein Ersatzteil aus der nächsten grösseren Stadt zu bestellen und somit ein paar Tage zu warten. Ausserdem kennen die australischen Mechaniker die meistverbreiteten Autos wohl am besten. Soviel zur Toyotawerbung.
Viele Australienreisende fragen sich, ob sich ein Autokauf lohnt. Mietpreise sind teilweise recht hoch. Wir hatten z.B. ein Angebot für 6 Monate 4WD für 16'000 CHF. Für dieses Geld haben wir in der Zwischenzeit einen Occasionswagen gekauft. Aber was kosten Service und Reparaturen? Wir können sagen, dass die Handwerkerlöhne unter europäischem Niveau liegen. Für einen Service zum Beispiel bezahlt man im Schnitt 200 AUD.

Wir haben Buch geführt und die Rechnung sieht nach dem Verkauf des Wagens so aus:
Fahrleistung: 33'000 km
Zeitspanne: 242 Tage (fast acht Monate)

Kaufpreis AUD
19000
Vehicle Transfer AUD
545
Ergänzungen (Bett, Geschirr, Campingausrüstung, Werkzeuge) AUD

284

neue Reifen (4 Stück + Schlauch) AUD
682
kleinere Reparaturen, Wartung, Instandhaltung AUD
136
kleiner und grosser Service AUD
470
Reparaturen (Radlager vorne und Achsschenkelbolzenlager) AUD
650
Inserierungskosten AUD
63
komplette Reinigung AUD
200
Verkaufspreis AUD
18500
 
Total Kosten Landcruiser AUD
3530
Total Diesel AUD
4250
 
Tagesschnitt ohne Diesel AUD
14.60
Preis pro km mit Diesel AUD
0.24
Kaufen oder mieten?

In unserem Fall hat sich der Kauf sicher gelohnt. Wir hatten Glück, den Wagen zu günstigen Konditionen zu erstehen und mussten somit nur einen kleinen Abschreiber hinnehmen.

Wir hatten den Landcruiser auf www.australien-info.de gefunden. Auf diesem Forum verkaufen viele deutsch sprechende Traveller ihr Auto. Wer dort nicht fündig wird, kann es auf australischen Inserateseiten wie z.B. www.carpoint.com.au oder www.tradingpost.com.au versuchen.

Für den Verkauf müssen zirka zwei bis vier Wochen eingerechnet werden. Wir machten die Erfahrung, dass ein Buschcamper für Australier nicht sehr interessant zu sein scheint. Daher sind andere Reisende die besten Käufer. Das bringt dann aber auch mit sich, dass das Auto evtl. für eine gewisse Zeit eingestellt werden muss oder man flexibel sein muss bezüglich des Übergabeortes.

Wenn kein Interessent da ist und man das Auto nicht einstellen will, kommt man unter Zeitdruck. Autohändler riechen Schnäppchen greifen einem gerne unter die Arme indem der Preis auf Butterbrotniveau heruntergehandelt wird. Wir hatten das Glück frühzeitig einen privaten Käufer (Traveller) zu finden.

Beim Verkauf ist der Ort und Zeitpunkt wichtig, vor allem wenn man sein Auto an nachfolgende Reisende verkaufen will. Melbourne scheint nicht der beste Ort zu sein, zumindest nicht im März, als wir es versuchten. Viele Traveller starten ihre Reise zwischen Mai und September an der Ostküste (Sydney, Brisbane). Perth ist vielleicht sogar der beste Verkaufsort für einen 4WD.

Für kürzere Australienreisen gibt es einige kleine, günstige und gute Vermietstationen. Die grösseren Vermieter wie z.B. Britz, Apollo oder Kea sind in der Regel teurer. Von den kleineren können wir zwei Firmen empfehlen, weil wir von anderen Reisenden Gutes gehört haben: TCC und Boomerang Campers. Beide sind deutschsprechend.

Nicht unerwähnt bleiben soll die Möglichkeit von Kauf mit Rückkaufgarantie. Dabei ist der Rückkaufspreis schon vor dem Antritt der Reise festgelegt. Man sollte sich nur auf ein Angebot einlassen, das wesentlich günstiger wie eine Miete ist, da man das Risiko von Reparaturen selber tragen muss.

Poptop oder Hardtop?

In Australien sieht man mehr Autos mit Hard- als mit Softtop. Das kommt wahrscheinlich daher, dass Hardtops weniger Verschleisserscheinungen zeigen. Wir hatten für unsere acht Australien-Monate ein Softtop und waren begeistert damit. Vorteile im Fahrbetrieb: geringerer Dieselverbrauch weil der Luftwiderstand kleiner ist und weniger Probleme in Parkhäusern oder auf Fähren.
Bei hochgestelltem Dach ist der Vorteil die Innenraumgrösse. Die Bettmasse sind: 1.27m breit und 1.90m lang. Die Stoffwände gehen senkrecht nach oben, die Hardtopwände sind schräg nach innen. Die Höhe zwischen Bett und Dach ist 65cm, beim Hardtopmodel ca. 10cm weniger.
Wir haben gehört, in den Hardtops könne es recht warm werden (Hitzestau). Es gibt verschiedene Versionen, mit verschiedener Anzahl an Fenstern oder anderen Lüftungsöffnungen. An unserem Softtop hatte es 4 Fenster und eine Dachlüftung. Dies führte immer zu einem angenehmen Klima und frischer Luft. Ok, wenn es draussen heiss war, war es drinnen auch nicht kühler.
Hat denn das Hardtop überhaupt Vorteile? Klar, man kann den Raum auch während der Fahrt nutzen und hat weniger Arbeit beim aufstellen und ist schneller startklar.

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